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Die Rolle Künstlicher Intelligenz in der modernen Verwaltung

Die Rolle Künstlicher Intelligenz in der modernen Verwaltung

Im Gespräch mit Dr. Lukas Huber, Head of AI und Advanced Analytics bei roosi GmbH, tauchen wir tief in die Welt der künstlichen Intelligenz (KI) in der Verwaltung ein. Von der Verbesserung des Bürgerservices über effizientere Prozesse bis hin zur nachhaltigen Gestaltung der Zukunft - Dr. Huber teilt Einblicke in die transformative Rolle von KI und beleuchtet die Chancen und Herausforderungen, die sich für moderne Verwaltungen ergeben. Erfahren Sie, wie KI nicht nur die Effizienz steigert, sondern auch ethisch verantwortungsbewusst eingesetzt werden kann, um die Anforderungen der Bürger:innen zu erfüllen und die Verwaltung nachhaltig zu gestalten.

 

Wie sehen Sie die allgemeine Rolle der künstlichen Intelligenz in der modernen Verwaltung?

Künstliche Intelligenz kann in der modernen Verwaltung sowohl den Bürger:innen eine neue Nutzererfahrung bieten, einschließlich eines bequemeren Zugangs zu Informationen und Dienstleistungen, als auch die kommunalen Mitarbeiter:innen dabei unterstützen, repetitive Aufgaben zu automatisieren und fundierte Entscheidungen zu treffen. Insgesamt bietet KI Innovationspotenzial für Effizienzsteigerungen, bessere Servicequalität und neue Dienstleistungsmodelle.

 

Wie kann Künstliche Intelligenz dazu beitragen, die Effizienz und Produktivität der Verwaltung insgesamt zu steigern?

Mit KI können zeitaufwendige, repetitive Aufgaben automatisiert werden, sodass die Mitarbeiter:innen mehr Zeit für anspruchsvollere und strategischere Tätigkeiten haben. Mit KI lassen sich Formulare zum Leben erwecken, dadurch wird das Ausfüllen vereinfacht und doppelte Eingaben vermieden, weil es interaktiver mit einem Assistenten in natürlicher Sprache erfolgen kann. KI kann also die Nutzererfahrung für Bürger:innen und Mitarbeiter:innen verbessern.

 

Welche Überlegungen sollten Verwaltungen anstellen, um sicherzustellen, dass KI-Systeme in ihren Prozessen ethisch und verantwortungsbewusst eingesetzt werden?

Um sicherzustellen, dass KI-Systeme in ihren Prozessen ethisch und verantwortungsvoll eingesetzt werden, sollten Verwaltungen umfassende Überlegungen anstellen. Dazu gehören nicht nur Datenqualität und -hygiene, sondern auch ein Entwicklungsprozess, der transparente und erklärbare Systeme hervorbringt. Dies ist derzeit technisch und inhaltlich noch sehr anspruchsvoll.

 

Welche langfristigen Veränderungen erwarten Sie für die Struktur und Arbeitsweise der Verwaltung, wenn Künstliche Intelligenz weiter in großem Umfang integriert wird, und wie können sich Verwaltungen darauf vorbereiten?

Der demografische Wandel zwingt die Verwaltungen, ihre Dienstleistungen anzupassen. KI kann ein mögliches Thema sein, um moderne Themen in die Verwaltung zu bringen. Die Beschleunigung des Wandels wird auch die Herausforderung beschleunigen, den Erwartungen der Bürger:innen gerecht zu werden.

 

Welche Rolle spielt die Datenanalyse in Verbindung mit KI bei der Verbesserung von Entscheidungsprozessen in der Verwaltung?

Entscheidungsprozesse werden durch KI zwangsläufig transparenter - welche „Eingabe“ führt zu welcher Entscheidung? Dies muss auch den aktuellen gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Datenanalyse wird noch mehr zur Notwendigkeit - nicht für den gläsernen Bürger, sondern für die gläserne Verwaltung.

 

Können Sie konkrete Beispiele für erfolgreiche KI-Anwendungen in der Verwaltung nennen, die bereits positive Effekte gezeigt haben?

Wir konnten bereits in einem Reconciliation-Projekt KI einsetzen, um mühsame und aufwändige Finanzaufgaben zu erleichtern und zu automatisieren, so dass die Kassenmitarbeiter:innen mehr Zeit für die Kundenbetreuung und spannendere Aufgaben haben. Auch bei der automatisierten Beantwortung von Bürgeranfragen kommen immer mehr KI-Systeme zum Einsatz - zum Beispiel in Form von fortgeschrittenen OCR-Lösungen.

 

Inwiefern tragen intelligente Systeme, die auf künstlicher Intelligenz basieren, zur Förderung erneuerbarer Energien und nachhaltiger Ressourcennutzung in kommunalen Verwaltungen bei?

Wir können heute diagnostisch den aktuellen Energiebedarf analysieren und Potenziale schneller identifizieren, sowie auch prognostizieren, wie sich Wärme- und Energie-Bedarf in Zukunft entwickeln wird und dadurch effektive und effiziente Maßnahmen setzen – für jede Verwaltung.

 

Welche Rolle spielt KI im Umwelt- und Klimaschutzmanagement?
Insbesondere bei der Überwachung von Umweltverschmutzung und Naturkatastrophen?

Hier kann speziell aus dem Bereich der Computer-Vision unterstützt werden und aus der Fernerkundung kann Bildmaterial genutzt werden, um zu erkennen, wo sich Gefahren-Bereiche verändern bzw. wo Verschmutzungen liegen und auch wiederholt auftreten.

 

Wie können Predictive Analytics und datengestützte Entscheidungsfindung durch KI-Technologien dazu beitragen, das Verkehrsmanagement in Städten zu verbessern und Staus und Verkehrsunfälle zu reduzieren?

Die Verkehrszählung ist heute schon datenschutzkonform mit KI-Systemen möglich, nur die Zählung kommt aus dem System, keine weiteren Informationen, diese werden sofort verworfen. Dadurch können wir den IST-Zustand eines Verkehrssystems besser erfassen und verstehen. Prognosen mit mehreren Faktoren wie Wetter und Großereignissen können dazu beitragen - effektiv zu lenken und bis hin zur angepassten Besucherlenkung über Verkehrsleitsysteme. Hier passiert auch viel in branchenübergreifender Zusammenarbeit, zwischen Automobilherstellern, Mobilfunkanbietern, Kommunen, Kartendienstleistern und vielen anderen, um diese Herausforderungen zu meistern.

 

Gibt es spezifische Herausforderungen oder Hürden, die bei der Implementierung von KI in der Verwaltung besonders beachtet werden sollten?

Die Verwaltung hat sich in den letzten Jahren zunehmend digitalisiert - ein Wandel des Verständnisses steht jedoch noch aus. Verwaltungen müssen unternehmerischer denken, um die Daten, die sie sammeln, zum Vorteil der Bürger:innen einzusetzen - einen Mehrwert oder auch Gewinn aus den Daten zu ziehen, statt nur dokumentieren zu müssen. Die Hürde gerade am Anfang ist meist nicht der Datenschutz - es ist die Datenqualität, wenn diese passt, kann die Lösung nur gewinnen.

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