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Smart Parking: Zukunft der urbanen Mobilität

Smart Parking: Zukunft der urbanen Mobilität

 

Im Interview mit Michael Höllerschmid, Projektleiter bei der roosi GmbH sprechen wir über das spannende Thema Smart Parking. Er gibt uns spannende Einblicke in aktuelle Trends, Herausforderungen und Innovationen im Bereich Parkraummanagement. Erfahren Sie, wie Smart Parking die Zukunft der urbanen Mobilität gestaltet und welche bahnbrechenden Entwicklungen uns in naher Zukunft erwarten.

 

Wie funktioniert die Lösung der Smart Data Services für Smart Parking? Welche Technologien kommen dabei zum Einsatz?

Smart Data Services sammeln und verarbeiten Echtzeitdaten von Verkehrsteilnehmer:innen. Der Nutzen liegt in der Anzeige der Auslastung, der Analyse und der Steuerung von Verkehrsströmen für Betreiber und Kommunen. Bürger:innen können mit der Anwendung schnell die Verfügbarkeit von Parkmöglichkeiten erkennen. Die Nutzung und Auswertung historischer Daten ist ein weiteres wichtiges Merkmal der Plattform. Technologisch kommen unterschiedliche Zählsensoren zum Einsatz, die an eine SaaS (Software as a Service) Plattform angebunden sind und je nach Anforderung und Zielsetzung für Indoor- und Outdoor-Anwendungen, Einzelstellplätze oder Einfahrtszähler geeignet sind.

Wie wird die Verfügbarkeit von Parkplätzen in Echtzeit erfasst und an die Nutzer kommuniziert?

Wir übernehmen die technische Aufbereitung der Datenstrecke vom Sensor über das Gateway in die zentrale Plattform und stellen dem Nutzer eine Darstellung innerhalb des Anzeigemoduls der Smart Data Services zur Verfügung. In der Anzeige erhält der Nutzer einen vollständigen Überblick über Inhalte wie Parkraumbelegung, Auslastungsanzeige, Analysen und Vorhersagen. Die Informationen werden nicht nur über die Smart Data Services angezeigt, sondern können auch über eine Schnittstelle abgefragt und in einer Anwendung, wie zum Bespiel einem Verkehrsleitsystem oder innerhalb des eigenen Systems analysiert und angezeigt werden. Die Erfassung erfolgt mittels intelligenter Zähltechnologien, wie z.B. Sensoren im Boden oder Überkopf oder kamerabasierte Technologien.

Wie können Parkplätze für bestimmte Zwecke oder Personen reserviert werden? Wie erfolgten die Identifikation und Autorisierung der Nutzer?

Digitale Lösungen ermöglichen die Identifizierung und Autorisierung von Nutzern, wie die Reservierung und Bezahlung eines Parkplatzes, z.B. über eine App. Auch Sensoren und Kameras können zur Identifizierung und Autorisierung eingesetzt werden, um zu erkennen, ob ein Fahrzeug auf einem bestimmten Parkplatz parken darf. Dabei kommt der Datensicherheit und der Einhaltung der datenschutzrechtlichen Anforderungen eine hohe Bedeutung zu. 

Welche Herausforderungen und Chancen gibt es bei der Implementierung von Smart Parking Lösungen in verschiedenen Städten und Gemeinden?

Zu den wichtigsten Herausforderungen zählen die Akzeptanz der Nutzer bei der Einführung, die technische Integration und der nachhaltige Betrieb sowie der Datenschutz und die Datensicherheit der Lösung. Auf der anderen Seite ergeben sich natürlich große Chancen. Dazu gehören unter anderem die effiziente Nutzung von Parkraum, die Reduzierung von Emissionen und Lärm sowie die Förderung nachhaltiger Mobilitätsoptionen durch die Vernetzung von Parkinformationen.


Welche Datenschutz- und Sicherheitsmaßnahmen sind in Smart Parking Systemen implementiert, um die persönlichen Daten der Nutzer zu schützen?

Grundsätzlich stellen wir Datenschutzmaßnahmen und deren Integrität an oberste Stelle im Entwicklungsprozess der Lösung. Die Begriffe Sicherheit (Security) und Datenschutz sind allerdings getrennt zu behandeln. Sicherheit beschreibt Methoden, das gesamte System vor Missbrauch abzusichern, während Datenschutz sich auf den Schutz von personenbezogen Daten fokussiert. Um die Integrität unserer Systeme zu gewährleisten, setzen wir verschiedene Maßnahmen ein. Wir verwenden "datenschutzkonforme" Kamerasysteme, die nur die notwendigsten Daten erfassen oder keine personenbezogenen Daten übertragen, sondern lediglich Zählinformationen. Alle Datenstrecken werden nach aktuellem Stand der Technik verschlüsselt, um potenzielle Sicherheitslücken zu verhindern. Je nach Anwendungsfall erfolgt eine Anonymisierung und Pseudonymisierung der Daten. Wir implementieren Authentifizierung und Berechtigungsmanagement für den Zugriff auf das System und die Daten, einschließlich Methoden wie 2-Faktor-Authentifizierung und Mehrfaktor-Authentifizierung. Es sind klare Richtlinien für die Datenspeicherung und -löschung festgelegt und müssen eingehalten werden.

Wie sehen die zukünftigen Entwicklungen und Trends im Bereich des Digitalen Parkraum-Managements aus?

Es ist ein zunehmender Einsatz von Cloud-basierten Systemen zu beobachten, um die bestehende Infrastruktur zu entlasten und den Wartungs- und Supportaufwand zu reduzieren. Digitale Dienste werden zunehmend in den Gesamtprozess integriert, von der Parkplatzsuche in Echtzeit bis hin zur Zahlungsabwicklung. Durch den verstärkten Einsatz von KI-Systemen werden Datenanalysen genutzt, um Vorhersagen zu treffen und damit bessere Planungs- und Geschäftsentscheidungen zu ermöglichen. Ein Trend geht in Richtung Gamification und Incentives, bei denen Nutzer mit Hilfe ihres Smartphones freie Parkplätze im Stadtgebiet identifizieren können und z.B. für vorteilhaftes Parkverhalten belohnt werden. Neue Kundenfunktionen wie Vorreservierungen werden zunehmend angeboten, um das Kundenerlebnis stressfreier und zeitsparender zu gestalten und die Nutzung der Technologien zu fördern. Auf Anbieterseite können durch Datenanalyse Funktionen wie dynamische Preisgestaltung realisiert werden. Autonome Parkservices gewinnen an Bedeutung, wobei ein intelligentes System aus Infrastruktur im Fahrzeug und im Parkhaus das autonome Parken ermöglicht.

Welche Rolle spielen offene Datenstandards und Interoperabilität bei der Entwicklung und Implementierung von Smart Parking Lösungen, insbesondere im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit verschiedenen Stakeholdern und Unternehmen?

Offene Standards und Interoperabilität der Datenschnittstellen im Bereich digitaler Verkehrslösungen sind ein wesentlicher Baustein einer zukunftsfähigen Smart City Implementierung. Deren Nutzen spiegelt sich in der Vereinfachung der Integration verschiedener Systeme und Dienste wider und bringt viele Vorteile mit sich. Die Interoperabilität ermöglicht es zum Beispiel Benutzern, nahtlos zwischen verschiedenen Diensten zu wechseln. Dies verbessert die Benutzererfahrung und erhöht die Akzeptanz der Lösungen. Durch offene Datenstandards können Systeme und Dienste effizienter zusammenarbeiten, was zu einer verbesserten Integration führt. Der vereinfachte Austausch von Daten durch offene Standards fördert Innovationen, die es ermöglichen, auf bestehende Daten und Dienste aufzubauen und rascher neue Lösungen zu entwickeln und zu skalieren.

 

 

 

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